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Baustellenhandy: Das können die nahezu unzerstörbaren Outdoor-Smartphones

  • Aktualisiert: 28.04.2023
  • 11:15 Uhr
Bauarbeiter mit Warnweste und Multifunktionsgürtel benutzt sein Baustellenhandy.
Bauarbeiter mit Warnweste und Multifunktionsgürtel benutzt sein Baustellenhandy.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Baustellenhandy: Was sind die Unterschiede zum normalen Smartphone?

  • Staubdicht, wasserdicht und stoßfest: Welche Eigenschaften sollte ein robustes Baustellenhandy unbedingt haben?

  • Wer stellt Baustellenhandys her? Wo kauft man ein robustes Outdoorhandy?

  • Was gilt es beim Kauf eines Baustellenhandys zu beachten?

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Auf der Baustelle herrschen raue Bedingungen: Staub, Feuchtigkeit und Matsch sind allgegenwärtig und können handelsübliche, sensible Smartphones schnell in die Knie zwingen. Doch es gibt Alternativen, die allen widrigen Umständen trotzen: Das Baustellenhandy, das auch unter dem Namen Outdoorhandy oder "rugged phone" bekannt ist.

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Sind Smartphones für die Baustelle geeignet?

Handys und Smartphones sind aus unserem Alltag seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Sie dienen als mobiles Kommunikationsmittel, sind unsere digitale Verbindung in die ganze Welt. Wie ein Schweizer Taschenmesser verfügen Smartphones über eine ganze Palette an hilfreichen Funktionen, Features und Apps die das Leben erleichtern. Auch auf der Baustelle sind sie unverzichtbar. Baustellenhandys helfen beispielsweise bei diversen Planungen, Kalkulationen, Organisation oder dienen dazu etwaige Mängel fotografisch zu dokumentieren.

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Für die hochtechnischen Alleskönner ist die Baustelle aber eine Umgebung voller Gefahren: Stürze, Schläge, extreme Temperaturen, Wasser, Staub, Dreck, Farbe - all diese Umweltweinflüße können den sensiblen Smartphones schnell deutliche Schäden zufügen oder die Leistung reduzieren. Hohe Reparaturkosten, Ersatz oder Neuanschaffung sind die Folge. Daher ist es sinnvoll, auf der Baustelle ein robustes Gerät als Smartphone zu verwenden. Ob nun Baustellensmartphone, Outdoorhandy oder Handwerkerhandy genannt – allen Mobilgeräten für Handwerker ist gemeinsam, dass sie nahezu unzerstörbar sein sollten - dabei aber über ein geringes Gewicht, handliche Größe und eine hohe Leistung verfügen.

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Baustellenhandy: Was sind die Unterschiede zum normalen Smartphone?

Zunächst einmal gilt es, zwischen Handys und Smartphones genauer zu unterscheiden. Das klassische Handy ist mit einem Display, Tasten und häufig mit einer kleinen Kamera ausgestattet und wird hauptsächlich für das Telefonieren oder das Schreiben von SMS verwendet. Kurz gesagt: Es verfügt aus heutiger Sicht lediglich über die einfachsten technische Eigenschaften. Ein Smartphone kann hingegen weitaus mehr, fungiert als Telefon, Computer und hochauflösende Kamera zugleich.

Baustellenhandys sind sowohl als Tastenhandys als auch als Smartphones erhältlich. Doch was zeichnet ein Baustellen- oder Outdoorhandy im Speziellen aus und worin liegt der größte Unterschied im Vergleich zum "normalen" Mobiltelefon? Obwohl Smartphone-Hersteller ihre Produkte häufig als besonders widerstandsfähig oder kratzfest anpreisen, stoßen die meisten Geräte auf einer Baustelle schnell an ihre Grenzen. Im Gegensatz zu normalen Handys und Smartphones sind Baustellen- und Outdoorhandys extra für die Verwendung bei schwierigen Bedingungen konzipiert. Durch ihre besondere Bauart sind sie resistent gegen Schmutz, Stöße, Hitze, Kälte oder Nässe.

Und wenn das Baustellenhandy doch unwiderruflich kaputt ist: Die Entsorgung des Altgerätes erfolgt wie bei jedem Elektrogerät über den regionalen Wertstoffhof.

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Wasserfest, staubdicht und stoßfest: Welche Eigenschaften sollte ein Baustellenhandy haben?

Dass ein Baustellenhandy deutlich robuster gefertigt ist als herkömmliche Handys und Smartphones, haben wir bereits geklärt. Im Folgenden erläutern wir, in welchen Punkten sich die widerstandsfähigere Bauart äußert – und über welche Funktionen ein Baustellenhandy verfügen sollte.

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IP-Zertifizierung

Die sogenannte IP-Zertifizierung (IP: "international protection") ist eine international normierte Schutzklasse für diverse elektronische Produkte. Sie gibt Auskunft darüber, wie widerstandsfähig das Gerät gegenüber Stürzen, Staub und Wasser ist. Baustellen- und Outdoorhandys haben einen deutlich höheren IP-Wert als herkömmliche Mobiltelefone. Im Normalfall verfügen Baustellen und Outdoorhandys über eine IP68-Zertifizierung. Dies bedeutet, dass sie vollumfänglich gegen das Eindringen von Staub gesichert und auch nach dauerhaftem Untertauchen in Wasser (bis 1,5 Meter) weiterhin funktionstüchtig sind. Die IP68 Schutzklasse ist die internationale Entsprechung zur DIN EN 60529.

MIL-STD-810 Zertifizierung

Die US-amerikanische MIL-STD-810 Zertifizierung ist im Gegensatz zum IP Standard viel weiter und offener formuliert und bezieht sich auf eine ganze Bandbreite von extremen Umwelteinflüßen, wie z.Bsp. Druck, Hitze, Kälte, chemische Flüssigkeiten, Pilzbefall, UV-Strahlung, Salzwasser - aber auch mechanischen Einflüssen wie Stöße, Vibration, Beschleunigung, Schallwellen oder Explosion - denen ein militärisches Gerät ausgesetzt sein kann. Da die Norm keine Standards und Maßstäbe für Testverfahren setzt, und jeder Hersteller die Testverfahren zu eigens ausgewählten Bedingungen durchführen kann, ist die Aussagekraft der Zertifizierung sehr begrenzt und nicht vergleichbar.

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Verstärkte Ecken und Kanten

Baustellenhandys müssen nicht nur staub- und wasserdicht sein, sondern auch Stürze und Stöße aushalten können. Verstärkte Kanten und Ecken sorgen dafür, dass das Gerät im Falle des Herunterfallens bestmöglich geschützt ist. Eine leichte Gummischicht sorgt zudem dafür, dass das Baustellenhandy auch beim Gebrauch von Arbeitshandschuhen besser in der Hand liegt und nicht herausrutscht.

Gorillaglas

Gorillaglas zeichnet sich durch eine besonders hohe Bruch- und Kratzfestigkeit aus. Zudem hält es hohen Temperaturen stand, ohne zu erweichen. Neben seiner Robustheit hat besonders Gorillaglas aus den neuesten Generationen ein viel geringeres Gewicht als herkömmliches Glas. Gorillaglas reagiert sensibler auf die Touch-Bedienung und verfügt über eine bessere Lichtdurchlässigkeit.

Extra lange Akkulaufzeit

Häufig ist es schwierig, Auflademöglichkeiten für das Mobiltelefon zu finden. Darum warten Baustellenhandys mit einer deutlich längeren Akkulaufzeit als andere Geräte auf. Auskunft über die Laufzeit gibt der Milliampere-Stunden-Wert. Hier gilt: Je höher die Milliamperestunden-Angabe, desto länger die Laufzeit. Zur Einordnung: Die Nennkapazität von Smartphones bewegt sich üblicherweise zwischen 2000 und 4000 Milliamperestunden. Bei Baustellenhandys ist der Wert doppelt so hoch, manche Modelle bewegen sich sogar im fünfstelligen Bereich.

Wärmebildkamera

Wärmebildkamera: Manche Modelle zeichnen sich durch ein ganz besonderes Feature aus: Die Wärmebildkamera. Ein eingebauter Thermosensor macht Wärmeschwankungen sichtbar und kann Handwerker dabei helfen, mögliche Baumängel, Störungen oder Energieverluste frühzeitig zu erkennen.

Wer stellt Baustellenhandys her? Wo kauft man ein derart robustes Outdoorhandy?

Während Nokia, Motorola oder Siemens den meisten noch als Hersteller der ersten Handys in Erinnerung geblieben sein dürften, bestimmen mittlerweile Marken wie Apple, Samsung, Huawei oder Google den Mobiltelefonmarkt. Bei den Baustellenhandys tauchen neben einigen Altbekannten aber auch andere Namen auf. Einige Produzenten haben sich nämlich ausschließlich auf den Bau von Baustellen- und Outdoorhandys spezialisiert.

➜ Caterpillar

Die US-amerikanische Marke ist eigentlich für die Herstellung von Baugeräten wie Baggern bekannt. Allerdings stellt Caterpillar auch hochwertige Baustellenhandys her, die in Testberichten regelmäßig mit Bestnoten zu gefallen wissen.

➜ Doogee

Doogee zählt zu den größten Handyherstellern Chinas. Das seit 2013 bestehende Unternehmen produziert sowohl Mobiltelefone im niedrigen Preissegment als auch im oberen Mittelklasse-Bereich. Mit der S-Serie sind die Asiaten auch in den Bereich der Baustellen- und Outdoorhandys eingestiegen.

➜ Gigaset

Das Unternehmen aus Deutschland ist vor allem bekannt für die Herstellung von schnurlosen Festnetztelefonen. Seit einiger Zeit hat Gigaset jedoch auch die Herstellung von Baustellen- und Outdoorhandys für sich entdeckt.

➜ Ruggear

Ruggear ist ein Spezialhersteller für besonders robuste Mobilfunkgeräte und Tablets aus Deuschland. Die Endgeräte des Herstellers, die nach den höchsten Standards und Normen wie IP68 oder MIL-STD810 zertifiziert werden, sind vor allem bei Outdoorsportlern, Industrie, Handwerk und Einsatzkräfte äußert beliebt.

➜ Outkitel

Oukitel wurde 2007 in China gegründet, die Firma stellt Mobiltelefone für die untere und obere Mittelklasse her und genießt den Ruf, besonders robuste Geräte zu fertigen.

➜ Samsung

Das bekannte Multimedia-Unternehmen aus Südkorea hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit einen Namen gemacht. Auch im Nischenmarkt der Baustellenhandys hat Samsung sich längst etabliert.

➜ Ulefone

Ein weiterer chinesischer Hersteller ist Ulefone. Das Unternehmen hat sich neben der Fertigung von herkömmlichen Smartphones auf die Herstellung von hochwertigen, robusten Baustellen- und Outdoorhandys spezialisiert, die stets den aktuellen technischen Standards entsprechen.

Was gilt es beim Kauf eines Baustellenhandys zu beachten?

Die Auswahl an Baustellen- und Outdoorhandys ist groß. Sie sollten sich also vor dem Kauf im Klaren sein, für welche Zwecke sie das Gerät benötigen. Folgende Eigenschaften sollten die Handys besitzen:

  • Gewicht, Größe, Abmessungen
  • Robustheit, Stoßfestigkeit, Schutz vor Kratzern
  • IP-Schutzklasse: wasserfest, staubdicht, stoßfest
  • Akku-Laufzeit
  • Temperatur-Empfindlichkeit
  • Einfaches Mobiltelefon oder Smartphone
  • Funktionsumfang: Kamera, Sensoren, Features
  • Preis

Reicht Ihnen ein Gerät, das lediglich über die Grundeigenschaften eines Mobiltelefons verfügen soll? Dann reicht ein robustes Tastenhandy mit Telefon- und SMS-Funktion ohne Internetzugang. Wenn es doch ein bisschen anspruchsvoller sein soll, der Zugang zum Internet notwendig und eine qualitativ hochwertige Kamera gewünscht ist, macht ein Baustellen-Smartphone mehr Sinn.

Preislich unterscheiden sich Tastenhandys und Smartphones wesentlich. Während einfache Baustellenhandys mit eingeschränkten Funktionen schon ab einem mittleren zweistelligen Betrag zu haben sind, bewegen sich die Kosten für ein Baustellen-Smartphone durchschnittlich zwischen 250 Euro und 700 Euro. Absolute Premiumprodukte für Profis liegen sogar noch darüber.

Tipp für preisbewusste Heimwerker

  • Für einfache Zwecke gibt es ürigens auch sehr robuste und wasserfeste Handyhüllen und Smartphone-Cases, die ebenfalls über gute Schutzeigenschaften wie Stoßfestigkeit und Wasserdichte verfügen.

Weitere Ausrüstung

💡 Profi-Tipp: Unter der Kategorie "Werkzeuge" haben wir alle Handwerkzeuge für Sie aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie auch als Hauptthema im "Werkzeug der Woche".

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