Das schlägt ein und verbindet
Nägel: Größen, Sorten & Verwendung
- Aktualisiert: 21.04.2023
- 22:28 Uhr
Profi-Heimwerker Mark Kühler zeigt mit einem simplen Trick, wie man kleine Nägel mit einem großen Hammer sicher einschlagen kann, ohne sich auf die Finger zu hauen.
Das Wichtigste in Kürze
Die verschiedenen Arten und Verwendungszwecke von Nägeln
Wie schlage ich einen Nagel richtig ins Holz ein?
Nagel wieder entfernen: Mit diesem Trick gelingt es
Wer zwischen zwei Werkstoffen eine sichere Verbindung herstellen möchte, kann diese miteinander verkleben, verschrauben oder einen Nagel verwenden. Nägel sind in vielen unterschiedlichen Ausführungen, Längen und Materialien erhältlich. Doch nicht jeder Nagel ist auch für jeden Untergrund geeignet. In diesem Beitrag haben wir Ihnen alle wichtigen Informationen über Nägel und ihre Verwendungsbereiche kompakt zusammengefasst.
Die verschiedenen Arten und Verwendungszwecke von Nägeln
Wer im Baumarkt einen Nagel kaufen möchte, der steht einer sehr großen Auswahl ganz unterschiedlicher Nägel gegenüber. Um jetzt keine Fehlkäufe zu tätigen, ist es wichtig zu wissen: Welche Nägel gibt es und für welchen Zweck werden sie verwendet? Dafür finden Sie im Folgenden eine kompakte Übersicht über die verschiedenen Nagelarten und für welche Heimwerker- und DIY-Projekte sie verwendet werden können.
Drahtstift / Drahtnagel
Der Drahtstift ist der Klassiker unter den Nägeln. Er wird in der Regel aus Eisen hergestellt und besteht aus einem längeren Schaft, einer Spitze und einem breiten Kopf. Je breiter der Kopf des Nagels, desto größer ist auch sein Halt.
Verwendung: Drahtnägel werden vor allem zum Einschlagen ins Holz verwendet.
Schraubnägel
Wie der Name schon sagt, besitzen Schraubnägel keinen glatten Schaft, sondern einen Schaft mit Gewinde. Trotzdem werden sie mit einem Hammer in die Wand eingeschlagen – dabei dreht sich das Gewinde in den Untergrund. Sie lassen sich nur schwer wieder herausziehen.
Verwendung: Schraubnägel werden hauptsächlich für Verbindungen mit Holz verwendet.
Haftnägel
Ähnlich wie Schraubnägel haben auch Haftnägel einen besonderen Schaft. Dieser ist geriffelt und sorgt daher für einen besonderen Halt im Material.
Verwendung: Auch Haftnägel werden überwiegend für Arbeiten mit Holz empfohlen.
Dachpappennägel
Ein solcher Nagel ist mit einem besonders breiten Kopf ausgestattet, um Materialien wie Dachpappe, Planen und Folien befestigen zu können. Durch den breiten Kopf wird ein Ausreißen des Materials verhindert.
Verwendung: Bereits der Name dieses Nagels gibt seine Verwendung vor. Er wird vor allem von Dachdeckern für die Befestigung der Dachpappe genutzt.
Stoffnägel
Für die Arbeit mit Textilien sind Stoffnägel die geeignete Wahl. Sie sind oftmals dekorativ verziert.
Verwendung: Die Stoffnägel sind ideal, um Polster neu zu bespannen und auch für alle anderen Arbeiten mit Stoffen oder Textilien geeignet.
Ankernägel
Ein Ankernagel besitzt einen Widerhaken und Rillen. Durch den geriffelten Schaft wird ein großer Halt im Material gewährleistet. Sie lassen sich entsprechend schwer wieder aus dem Untergrund herausziehen.
Verwendung: Ein Ankernagel kann sowohl in Holz als auch in Stein eingeschlagen werden.
Zimmermannsnägel
Diese Nägel sind zwischen 18 und 25 cm lang und 5 bis 7 mm dick. Sie werden auch als Sparrennägel oder als Dachstuhlnägel bezeichnet und gehören zu den massivsten Nägeln.
Verwendung: Zimmermannsnägel werden für gröbere Handwerksarbeiten verwendet, um beispielsweise gröbere Balken miteinander zu verbinden.
Stahlnägel
Stahlnägel sind sehr stabil und verbiegen nicht so leicht, wenn sie in einen Werkstoff geschlagen werden. Sie sind in unterschiedlichen Längen und Größen erhältlich und können Gegenstände sicher befestigen.
Verwendung: Mit Stahlnägeln können Bilder oder Leisten in einer verputzten Wand befestigt werden. Für Betonwände sind sie nicht geeignet.
Messingnägel
Messingnägel rosten nicht und sind nicht magnetisch. Sie eignen daher ideal für die Verwendung im Außenbereich. Ihre Form gleicht der von Draht- und Stahlnägeln, sie sind allerdings weniger stabil. Messingnägel werden vor allem aus ästhetischen Gründen verwendet.
Verwendung: Messingnägel sind ideal für Holz oder Wände aus Gipskarton.
Hinweis
Darüber hinaus existieren noch zahlreiche weitere Nägel für besondere Verwendungszwecke. Zu nennen sind hier zum Beispiel Betonnägel, Fußleistennägel oder Dämmstoffnägel.
Wie schlage ich einen Nagel richtig ins Holz ein?
Einen Nagel richtig in ein Stück Holz oder eine Wand zu schlagen, gehört zur Handwerkskunst eines jeden Heimwerkers. Doch für jeden gibt es immer ein erstes Mal. Diese kleine Anleitung hilft Ihnen dabei, einen Nagel sicher und ohne Verletzungen einzuschlagen.
- Nagel richtig halten
Ein falscher Schlag kann sehr schmerzhaft sein. Um dies zu verhindern, sollten Sie den Nagel richtig halten. Fixieren Sie ihn mit Daumen und Zeigefinger unterhalb des Kopfes. Wer unsicher ist, kann den Nagel auch mit einer Zange festhalten. - Nagel leicht anschlagen
Im nächsten Schritt hämmern sie vorsichtig mit kleinen kurzen Schlägen auf den Nagelkopf. Das wiederholen Sie so lange, bis er von alleine hält. - Nagel fest einschlagen
Nun setzen Sie feste Hammerschläge auf den Nagelkopf an. Kurz bevor der Nagel versenkt ist, sollten die Schläge auf den Nagelkopf vorsichtiger werden, um den Untergrund nicht zu beschädigen und keine Dellen einzuschlagen. - Nagel versenken
Abschließend versenken Sie den Nagel im Holz, bis er bündig abschließt.
Wenn Sie einen Nagel in einen massiven Untergrund wie eine Beton- oder Steinwand einschlagen wollen, müssen Sie noch weitere Dinge beachten. Hier empfiehlt es sich zum Beispiel, mit einer Schlagbohrmaschine vorzubohren. Manchmal ist es auch besser, einen speziellen Kraft- und Montagekleber zu verwenden.
So können Sie verhindern, dass ein Nagel das Holz spaltet
Es kann gerade bei kleinen oder sehr schmalen Brettern dazu kommen, dass der Nagel das Holz spaltet. Der Grund ist die meist keilförmige Spitze des Nagels, der wie ein Spalt im Material wirken kann. Zum Glück gibt es einige Kniffe und Tricks, um dies zu verhindern. Stauchen Sie die Spitze des Nagels vor dem Einschlagen etwas – so spaltet sich das Holz nicht so leicht. Außerdem können Sie den Nagel nach Möglichkeit etwas schräg einschlagen – das hält auch gleich viel besser. Alternativ können Sie zu einem etwas dünneren Nagel greifen – dies reduziert ebenfalls die Gefahr, dass sich das Holz spaltet.
Wie kann ich Nägel richtig versenken?
Herausstehende Nägel sind nach dem Verlegen eines Dielenbodens ein Problem. Sie können schmerzhaft sein für alle, die gerne barfuß oder nur auf Strümpfen über den Boden laufen. Auch beim Schleifen eines Holzbodens dürfen keine Nägel mehr hervorstehen – andernfalls besteht die Gefahr, dass die Schleifgeräte kaputtgehen. Hervorstehende Nägel können auch bei Möbeln zu Verletzungen führen.
Um eine glatte und ebene Fläche auf dem Holz zu bekommen, müssen die noch herausstehenden Nägel versenkt werden. Dafür können Sie einen sogenannten Senker für Nägel benutzten, die auch als Senkbohrer bezeichnet werden. Der Senker hat eine kegelartige Form und wird wie jeder andere Bohrer in die Bohrmaschine eingespannt. Mit dem Senker bohren Sie nun wenige Millimeter in den Untergrund. Da der Senkbohrer die gleiche Form wie der Kopf eines Nagels hat, erzeugt er eine passgenaue Vertiefung. Der Kopf des Nagels wird anschließend in die Vertiefung geklopft und schließt mit der Oberfläche ab.
Nagel wieder entfernen: Mit diesem Trick gelingt es
Nägel lassen sich oftmals nicht so leicht wieder aus einem Holzstück entfernen. Sie schließen im Regelfall bündig mit der Oberfläche ab und lassen sich selbst mit größerem Kraftaufwand nicht mehr herausziehen. Mit dem richtigen Werkzeug, der geeigneten Technik und ein wenig Geduld bekommen Sie aber jeden Nagel wieder entfernt.
➜ So bekommen Sie einen Nagel aus dem Holz
Steht der Nagel noch ein Stück hervor und hat er kein Gewinde, lässt er sich oft mit einer einfachen Zange greifen und herausziehen. Auch ein Lattenhammer ist dafür gut geeignet. Ist der Nagel allerdings tief im Holz versenkt, dann ist diese Methode nicht geeignet. In diesem Fall können Sie versuchen, mit einem Schlitzschraubendreher unter den Nagel zu fassen und ihn vorsichtig ein Stück herauszuhebeln. Bei frei zugänglichen Werkstücken schaut der Nagel auf der Rückseite wieder heraus. In diesem Fall können Sie den Hammer rückwärts austreiben.
➜ Nagel aus der Wand entfernen: So gelingt es
Wenn ein Nagel aus einer massiven Wand gezogen werden soll, müssen Sie mehr Kraft dafür aufbringen. Auch hier kommt eine Zange zum Einsatz, die den Nagel am besten unterhalb des Nagelkopfes greift. Mit Dreh und Hebelbewegungen lösen Sie den Nagel stückweise aus der Wand.
Tipp
Sollte der Nagel sehr fest in der Wand sitzen, hilft ein Tropfen Öl. Damit gleitet er oft besser aus dem Material.